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392 Route 6l. KAIROUAN. Sidi OkbaReinigungshof (S. 65) vorüber, zu dem großen, an unterirdischen
Silos (S. 354) reichen Platz gegenüber der SO.-Ecke der Moschee,
aus deren Mauermasse hier die Anbauten der Mihrâbkapelle und
der Maksura (S. 394), mit dem Bâb el-Imâm (S. 394), heraustreten.

Wenige Schritte weiter, am Anfang des sog. Boulevard Ali Bey,
der ärmlichen Gasse an der NO.-Seite der Moschee, steht neben dem
unscheinbaren Kuppelgrab dieser Heiligen der mächtige viereckige
Torturm des *Bâb Lella Rejana. Der in der vorderen Hälfte 1828
erneute und gleich dem Minarett zur Abwehr von Schlangen und
Skorpionen mit Riesenspinnen bemalte Bau ist unterhalb des
Zinnenkranzes mit Blendarkaden in Hufeisenform geschmückt; die
durchbrochenen Stuckornamente in den Bogenleibungen der Seiten-
portale
gehören zu den ältesten Beispielen dieser Technik. Die
lange Inschrift über der Tür preist den Erbauer, den Kalifen El-
Mostanser
Billah
(S. 391).

Wir wenden uns nun an den drei folgenden Toren vorüber bis
zu der Nordecke der Moschee, wo der Festungscharakter des Ge-
bäudes
am meisten in die Augen springt. Neben den schmalen
Schießscharten des Minaretts (s. unten) sind hier noch Kugelspuren
von den Beschießungen im XVIII. Jahrhundert (S. 389) sichtbar.

Die SW.-Mauer der Moschee, in der Rue de la Grande Mosquée,
in die wir nunmehr zurückkehren, entspricht noch am meisten der
ursprünglichen Anlage. Beachtenswert sind hier besonders der erste
Torturm, nahe der NW.-Ecke, und das Bâb es-Sultân, das letzte
Tor, welches einst vom Kalifenpalast aus den nächsten Zugang zur
Maksura bildete (vgl. S. 394); unter den jetzt mit dem türkischen
Halbmond geschmückten Kuppeln sind noch der Zinnenkranz und
das alte Gesims von übereck gestellten Backsteinen erhalten.

Als Eingangstor dient jetzt eines der unscheinbaren mittleren
Tore (klopfen!), neben dem Bâb es-Sultân. Mehrere Stufen führen
hier in den jetzt unter dem Niveau der Straße liegenden Moschee-
hof
hinab; die unregelmäßige Anlage des Gebäudes ist an dieser
Stelle besonders auffällig.

Der *Hof ist an der NW.-Seite von einer einfachen Säulenhalle,
an den drei übrigen Seiten von Doppelarkaden umgeben, die an der
SO.-Seite die Vorhalle des Betsaals bilden. Im Gegensatz zum
Orangenhof in Córdoba (S. 72) übertrifft er den Betsaal erheblich
an Ausdehnung. Das Marmorpflaster ist modern. Der durchbrochene
Abflußstein in der Mitte des Hofes führt das Regenwasser, welches
von den flachen Dachterrassen mittels großer Wasserspeier herab-
fällt
, der unterirdischen Kläranlage und drei Zisternen zu; als
Zisternenmündungen dienen durchbrochene antike Säulenbasen. Der
alte Reinigungshof (Ancienne Mida), nahe der Westecke, wird jetzt
ebenso wie die Säle neben dem Minarett als Rumpelkammer benutzt.

Das 39m hohe Minarett, ein überaus wuchtiger dreigeschossiger
Bau, steht ungewöhnlicher Weise in der Mitte der NW.-Mauer,